Fragen & Antworten

Was versteht man unter dem Begriff "ATEX"?

Der Begriff ATEX steht für "Atmosphères Explosibles", was auf Französisch "explosionsfähige Atmosphären" bedeutet. ATEX bezieht sich auf eine Reihe von europäischen Richtlinien, die die Sicherheit in explosionsgefährdeten Umgebungen regeln. Das Hauptziel der ATEX-Richtlinien besteht darin, das Risiko von Explosionen in Bereichen zu minimieren, in denen entzündbare Stoffe wie Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube vorhanden sind.

Was ist ein "ATEX Zertifikat"?

Ein ATEX-Zertifikat ist ein Dokument, das bestätigt, dass ein bestimmtes Gerät, eine Komponente oder ein Schutzsystem den Anforderungen der ATEX-Richtlinien entspricht und daher in explosionsgefährdeten Umgebungen sicher verwendet werden kann. Das Zertifikat wird von einer anerkannten Zertifizierungsstelle ausgestellt, die die Konformität des Produkts mit den relevanten ATEX-Normen und -Vorschriften überprüft hat.

Was sagen EX-Zonen aus?

EX-Zonen, auch als Explosionsgefährdungszonen oder Gefahrenbereiche bezeichnet, geben an, wie hoch das Risiko einer explosionsfähigen Atmosphäre in einem bestimmten Bereich ist. Sie dienen der Klassifizierung von Umgebungen, in denen entzündbare Stoffe wie Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube vorhanden sind.

Was bedeuten die EX-Zonen 0, 1 und 2?

Zone 0: Eine Zone, in der eine explosionsfähige Atmosphäre als ständig oder über längere Zeiträume vorhanden oder zu erwarten ist. In Zone 0 besteht eine kontinuierliche oder lang anhaltende Gefahr einer explosionsfähigen Atmosphäre. Diese Zone findet sich beispielsweise im Inneren eines Behälters, in dem sich entzündbare Gase kontinuierlich ansammeln können.

Zone 1: Eine Zone, in der eine explosionsfähige Atmosphäre unter normalen Betriebsbedingungen gelegentlich auftreten kann. In Zone 1 besteht das Risiko einer explosionsfähigen Atmosphäre während des normalen Betriebs, beispielsweise in der Nähe von Tanks oder Rohrleitungen, in denen sich Gase oder Dämpfe ansammeln können. Allerdings tritt eine explosionsfähige Atmosphäre in Zone 1 seltener auf als in Zone 0.

Zone 2: Eine Zone, in der eine explosionsfähige Atmosphäre unter normalen Betriebsbedingungen unwahrscheinlich ist und wenn sie auftritt, nur für kurze Zeit anhalten würde. In Zone 2 sind entzündbare Stoffe normalerweise nicht in ausreichender Menge vorhanden, um eine explosive Atmosphäre zu bilden. Jedoch kann es aufgrund von Leckagen, Störungen oder anderen ungewöhnlichen Umständen vorübergehend zu einer explosionsfähigen Atmosphäre kommen.

Was bedeuten die EX-Zonen 20, 21 und 22?

Diese Zonen werden normalerweise im Zusammenhang mit explosiven Stäuben verwendet. Hier ist eine Erklärung für jede dieser Zonen:

Zone 20: Eine Zone, in der eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus brennbarem Staubgemisch ständig oder über längere Zeiträume vorhanden oder zu erwarten ist. In Zone 20 besteht eine kontinuierliche oder lang anhaltende Gefahr einer explosionsfähigen Atmosphäre aufgrund der Anwesenheit von brennbarem Staub in ausreichender Menge.

Zone 21: Eine Zone, in der eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus brennbarem Staubgemisch unter normalen Betriebsbedingungen gelegentlich auftreten kann. In Zone 21 besteht das Risiko einer explosionsfähigen Atmosphäre während des normalen Betriebs, wenn sich brennbarer Staub in ausreichender Menge ansammelt, beispielsweise in Auffangbehältern oder um Förderanlagen.

Zone 22: Eine Zone, in der eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus brennbarem Staubgemisch unter normalen Betriebsbedingungen unwahrscheinlich ist und wenn sie auftritt, nur für kurze Zeit anhalten würde. In Zone 22 ist das Risiko einer explosionsfähigen Atmosphäre geringer, da sich brennbarer Staub normalerweise nicht in ausreichender Menge ansammelt. Allerdings kann es in seltenen Fällen zu einer vorübergehenden Staubexplosion kommen.

Die EX-Zonen 20, 21 und 22 werden in Industriezweigen wie der Lebensmittelverarbeitung, Holzverarbeitung, pharmazeutischen Industrie und anderen Branchen verwendet, in denen Stäube als potenziell entzündbare Stoffe auftreten können. Die korrekte Zuordnung einer spezifischen EX-Zone zu einem bestimmten Bereich erfolgt anhand einer umfassenden Gefährdungsbeurteilung, die die Art und Menge des brennbaren Staubes, die Häufigkeit des Auftretens und andere relevante Faktoren berücksichtigt.

Ist elektrostatische Aufladung in EX-Zonen gefährlich?

Ja, elektrostatische Aufladung kann in EX-Zonen eine potenzielle Gefahr darstellen. In explosionsgefährdeten Bereichen können entzündliche Stoffe wie Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube vorhanden sein, die durch eine Zündquelle, wie beispielsweise eine elektrostatische Entladung, zur Explosion gebracht werden können.

Elektrostatische Aufladung tritt auf, wenn sich elektrische Ladung auf der Oberfläche eines Materials ansammelt. Dies kann durch Reibung, Trennung oder Bewegung von Materialien entstehen. In Umgebungen mit entzündlichen Stoffen können sich elektrostatische Aufladungen an Oberflächen von Ausrüstungen, Geräten oder auch auf dem Körper von Personen bilden.

Wenn eine elektrostatische Aufladung in einer EX-Zone auftritt und sich eine ausreichende Menge an entzündlichen Stoffen in der Umgebung befindet, besteht das Risiko einer Entladung, die eine Explosion verursachen kann. Funken oder elektrische Entladungen können die entzündlichen Substanzen entflammen und eine Kettenreaktion auslösen.

Um das Risiko elektrostatischer Aufladungen in EX-Zonen zu minimieren, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie beispielsweise:

Erdung und Potentialausgleich: Durch die Verbindung von Geräten, Anlagen und Komponenten mit einer geeigneten Erdungsanlage wird elektrostatische Ladung abgeleitet und das Risiko von Funken minimiert.

Verwendung ableitfähiger Materialien: In explosionsgefährdeten Bereichen sollten Materialien und Oberflächen verwendet werden, die elektrostatische Ladungen ableiten können, um eine Ansammlung von Ladungen zu verhindern.

Vermeidung von Reibung und Aufwirbelung: Maßnahmen sollten ergriffen werden, um Reibung, Trennung oder Aufwirbelung von Stäuben oder anderen entzündlichen Stoffen zu minimieren, da dies elektrostatische Aufladungen verursachen kann.

Einsatz geeigneter Schutzsysteme: Es sollten geeignete Schutzsysteme wie explosionsgeschützte Geräte, Ausrüstungen und Instrumente verwendet werden, die speziell für den Einsatz in explosionsgefährdeten Umgebungen entwickelt wurden.

Die Vermeidung und Kontrolle elektrostatischer Aufladungen ist ein wichtiger Aspekt des Explosionsschutzes in EX-Zonen, um die Sicherheit von Mitarbeitern und Anlagen zu gewährleisten und das Risiko von Explosionen zu minimieren.

Was bedeuten die Temperaturklassen in Zusammenhang mit ATEX?

Die Temperaturklasse in Zusammenhang mit ATEX bezieht sich auf die maximale Oberflächentemperatur, die elektrische Geräte und Komponenten in explosionsgefährdeten Bereichen erreichen dürfen, ohne eine Zündquelle für entzündliche Stoffe zu werden. Es handelt sich um eine Klassifizierung, die in Verbindung mit der Kennzeichnung von Geräten gemäß den ATEX-Richtlinien verwendet wird.

Die Temperaturklasse wird mit einem Buchstaben von T1 bis T6 gekennzeichnet, wobei T1 die niedrigste und T6 die höchste Temperaturklasse darstellt. Jeder Buchstabe repräsentiert einen bestimmten Temperaturbereich, innerhalb dessen das Gerät oder die Komponente betrieben werden kann.

Welche Temperaturklassen gibt es im ATEX Bereich?

Im ATEX-Bereich gibt es sechs Temperaturklassen, die von T1 bis T6 reichen. Jede Temperaturklasse repräsentiert einen bestimmten Temperaturbereich, innerhalb dessen elektrische Geräte und Komponenten sicher in explosionsgefährdeten Umgebungen betrieben werden können. Hier ist eine Aufschlüsselung der einzelnen Temperaturklassen:

T1: Diese Temperaturklasse kennzeichnet Geräte mit der höchsten zulässigen Oberflächentemperatur. T1-Geräte haben eine maximale Oberflächentemperatur von 450°C.

T2: Geräte der Temperaturklasse T2 haben eine maximale Oberflächentemperatur von 300°C.

T3: Diese Temperaturklasse umfasst Geräte mit einer max. Oberflächentemperatur von 200°C.

T4: Geräte der Temperaturklasse T4 haben eine maximale Oberflächentemperatur von 135°C.

T5: T5-Geräte weisen eine maximale Oberflächentemperatur von 100°C auf.

T6: Diese Temperaturklasse kennzeichnet Geräte mit der niedrigsten zulässigen Oberflächentemperatur. T6-Geräte haben eine maximale Oberflächentemperatur von 85°C.

Was versteht man unter dem Begriff "Zündschutzarten"?

Der Begriff "Zündschutzarten" bezieht sich auf verschiedene Schutzmaßnahmen und -techniken, die eingesetzt werden, um das Risiko einer Zündung oder Explosion in explosionsgefährdeten Bereichen zu minimieren. Diese Zündschutzarten werden in internationalen Standards und Richtlinien definiert und dienen dazu, elektrische Geräte, mechanische Ausrüstung und andere Komponenten in explosionsgefährdeten Umgebungen sicher zu betreiben. Hier sind einige gängige Zündschutzarten:

Explosionsgeschützte Gehäuse (Ex-d): Bei dieser Zündschutzart werden elektrische Geräte in druckfesten Gehäusen untergebracht, die eine mögliche Explosion im Inneren zurückhalten. Sie werden verwendet, um das Eindringen von entzündlichen Stoffen zu verhindern und das Austreten von Funken oder Flammen zu verhindern.

Erhöhte Sicherheit (Ex-e): Diese Zündschutzart bezieht sich auf elektrische Geräte, bei denen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, um das Risiko von Funkenbildung und Überhitzung zu reduzieren. Ex-e-Geräte bieten eine verbesserte Konstruktion und Schutz gegen mögliche Zündquellen.

Konstruktiver Explosionsschutz (Ex-c): Hierbei handelt es sich um eine Zündschutzart, bei der die Konstruktion der Geräte so gestaltet ist, dass sie das Risiko von Funkenbildung oder Überhitzung minimiert. Dies kann beispielsweise durch spezielle Gehäuse oder Komponenten erreicht werden.

Intrinsische Sicherheit (Ex-i): Bei dieser Zündschutzart werden elektrische Geräte so konstruiert, dass sie bei normaler Betriebsweise oder bei Fehlfunktionen keine Zündquellen erzeugen können. Intrinsisch sichere Geräte arbeiten mit sehr niedrigen elektrischen und thermischen Energien, um das Risiko einer Explosion zu minimieren.

Überdruck (Ex-p): Diese Zündschutzart kombiniert eine druckfeste Kapselung mit einem kontrollierten Überdruck im Gehäuse. Durch den Überdruck wird verhindert, dass entzündliche Stoffe eindringen und eine Explosion verursachen können.

Öl-Immersionskühlung (Ex-o): Hierbei werden elektrische Geräte oder Komponenten in ein Ölbad getaucht, das als Kühlmedium dient. Die Immersion in Öl ermöglicht eine effektive Wärmeableitung und schützt das Gerät vor Überhitzung.

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